5 - Topographische Anatomie - Rücken Muskulatur III [ID:3304]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

So liebe Kolleginnen und Kollegen, beginnen wir. Wir sind ja gestern da im tiefen, in der tiefen Nackenregion hängen geblieben.

Ich habe Ihnen gezeigt, welche Muskeln dort sind, was die Muskeln machen.

Die bewegen also die Kopfgelenke, das obere und das untere Kopfgelenk. Die Struktur dieser Gelenke finden Sie ja in Ihren Büchern drinnen.

Auch die Tatsache, dass die räumliche Anordnung, der räumliche Verlauf, vor allem des Obliquus inferior und des Obliquus superior,

natürlich wesentlich sind, dass das ganze Werk überhaupt funktioniert, haben wir auch gestern besprochen.

Und unten habe ich Ihnen da dieses Atlas-Bild mitgebracht, an dem Sie jetzt diese Konstruktion der Kopfgelenke sehen können.

Ich werde versuchen, hier das mit diesem Cursor zu bedienen.

Atlas, der ja praktisch nur ein Knochenring ist, Axis, mit dem Dance-Axis. Der Dance-Axis nimmt ja dort Platz, wo normalerweise der Körper des Atlas säße.

Aber der ist ihm jetzt verschmolzen mit dem Dance, sodass ein Drehgelenk entsteht.

Und Sie wissen auch, ich gehe davon aus, dass Sie die Kopfgelenke ja im letzten Semester besprochen haben.

Und Sie wissen ja, das Problem bei den Kopfgelenken ist ja zusätzlich Folgendes, dass dieser Atlas, der im Prinzip so ein Ring ist,

mit einem Querfortsatz, einer Massalateralis, nur einem vorderen und einem hinteren Atlasbogen,

dass dieser Atlas exzentrisch an diesem Dance-Axis gefesselt sein muss.

Das geschieht durch kräftige Bänder, zum Beispiel das Ligamentum transversum Atlantis, sodass hier hinten Raum ist für das Rückenmark.

Und Sie können sich auch jetzt vorstellen, und das ist die Bedeutung dieser Region, jetzt aus pathologisch-klinischer Sicht,

in dem Augenblick, wo der Dance-Axis frakturiert, wenn Sie das von der Seite sich anschauen, so.

Das ist der Dance-Axis, hier ist der Querfortsatz des Axis, und hier ist, jetzt mache ich die Farben umgekehrt, das macht ja auch nichts,

da oben ist der Atlas, hier oben sitzt das Hinterhaupt mit den Hinterhauptskondülen, hier geht das Rückenmark durch, so.

Das muss eine freie Passage sein. Wenn jetzt hier eine Fraktur entsteht, dann rutscht diese ganze Konstruktion,

also Dance-Axis plus Atlas plus Hinterhaupt unter Umständen so nach hinten und delt das Rückenmark ein, sodass das Rückenmark geschädigt werden kann,

eine sogenannte hohe Querschnittslähmung entstehen würde, weil die Bahnen, die vom Gehirn, vom Hirnstamm und sofort zum Rückenmark verlaufen,

gequetscht werden, geschädigt werden, der Patient unter Umständen sofort tot ist, weil der Atemantrieb, der ja aus dem Atemzentrum des Hirnstammes kommt,

hinunter ins Rückenmark zum Phrenicus-Kern, der das Zwerchfell betätigt, der Atemantrieb fehlt. Also das ist die Bedeutung von dieser Region,

und da gibt es eigentlich wenig Schutzmechanismen dagegen, und das passiert ja so schnell, dass die Muskeln, die eventuell noch die Konstruktion etwas stabilisieren könnten,

ja gar nicht so schnell reflektorisch reagieren oder irgendwie anders so schnell aktiviert werden können, dass sie den Atlas mitsamt dem Dance-Axis,

mitsamt dem Schädel, mitsamt dem Kopf auf dem zweiten Halswirbel stabil draufhalten. Das jetzt nur zur Erklärung dieser besonderen Verhältnisse.

Was ich Ihnen jetzt noch zeigen wollte, wenn wir den Atlas hier oben uns noch einmal markieren, C1, dann finden Sie auf der kranialen Fläche des Atlas verlaufend

die Arteria vertebralis, die Wirbelarteria vertebralis, Arteria vertebralis, und diese Wirbelarterie verläuft durch die Wirbelsäule, und zwar, wenn man das so punktiert,

immer durch diese Löcher der Querfortsätze, so können Sie sich denken, ich zeige dann gleich ein Röntgenbild, wo man das ganz gut sieht.

Also, die kommt natürlich von da unten, aus der Arteria subclavia, auf die Sie immer wieder stoßen werden, wenn Sie oberere Extremität präparieren,

wenn Sie Halsregionen präparieren, etc. Aus dieser Arteria subclavia kommt auch diese Arteria vertebralis, und das Ziel der Arteria vertebralis,

eigentlich wollte ich das rot machen, das Ziel der Arteria vertebralis ist natürlich der Schädelinnenraum, weil sie den hinteren Teil des Gehirns versorgt,

Hirnstamm und so fort. Im Hirnstamm, wie vorher schon erwähnt, ist auch das Atem- und Kreislaufzentrum drinnen, sodass die Arteria vertebralis

eine buchstäblich vitale Bedeutung bekommt, wenn die Arteria vertebralis verstopft ist oder irgendwie anders der Blutfluss in der Arteria vertebralis behindert ist,

kann es sein, dass der Mensch auch plötzlich tot ist, weil seine vitalen Zentren im Hirnstamm nicht versorgt werden.

Dasselbe gilt natürlich dann für den weiteren Verlauf, die läuft ja in der Halswirbelsäule durch die Löcher der Querfortsätze nach oben,

wenn die Halswirbelsäule verletzt ist, ist natürlich auch die Arteria vertebralis immer in Gefahr. Und es gibt natürlich in dieser Gegend jede Menge von Venen,

die Sie hier zum Teil dargestellt sind, die auch die Arteria vertebralis in Form eines Gefäßes, eines Venenplexus umgeben.

Und wenn Sie da präparieren, auf der Suche nach der Arteria vertebralis, in diesem Muskel-Dreiecksgebiet, wenn man so will,

dann kann es sein, dass Sie diese Venen eröffnen und wenn das Blut in den Venen nicht wirklich gut fixiert ist am Leichenpräparat,

dann rinnt es da raus und Sie sehen dann nichts mehr. Das ist bei der Präparation manchmal relativ unangenehm.

Unter der bzw. zwischen dem Atlasbogen und der Arteria vertebralis kommt ja dann dieser Nervus suboxybitalis raus,

von dem ich gestern gesagt habe, er ist der Dorsaleas des ersten cervicalen Spinalnerven und versorgt diese ganzen kleinen suboxybitalen Muskeln.

Sensibler Anteil ist gering, wir haben auch schon darauf hingewiesen, ein Dermatom, also ein Innovationsgebiet an der Oberfläche, an der Haut von C1 gibt es nicht.

Ein sensibler Anteil dieses ersten Spinalnerven-Astes ist gelegentlich so in der Tiefe um das Vorrahmen Magnum herum, dort dieser Dura und so fort,

das wäre sein sensibles Innovationsgebiet, aber kein Dermatom. So und jetzt schauen wir uns auf dem nächsten Bild,

schauen wir uns tatsächlich diesen Verlauf der Arteria vertebralis zusammenfassend an einem Röntgenbild an und da sehen Sie sehr schön,

das erkläre ich Ihnen gleich, das ist ein sogenanntes Angiogramm, eine Arteriografie, wo in die Arteria vertebralis Kontrastmittel eingebracht wurde

und dann aufgrund dieser Kontrastmittelfüllung der Verlauf der Arteria vertebralis und vor allem die intragraniellen Äste, also die Äste, die zum Gehirn dann gehen, dargestellt werden,

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:45:58 Min

Aufnahmedatum

2013-10-31

Hochgeladen am

2013-11-21 09:44:32

Sprache

de-DE

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